Wie schon auch letztes Jahr veranstaltet Offscreen zusammen mit dem Salzburger Filmfestival Filmriss Workhops für Filminterresierte und Filmbegeisterte!
Die Workshops drehen sie dieses Jahr um das Thema Musikvideo. Sowohl der theoretische Background als auch die praktische Umsetzung werden in Form von Lectures dargestellt und geben einen fundierten Einblick in diese Genre. Die Workshops beginnen am
Freitag, 16. November. 16 – 18.30 Uhr, GesWi Uni Sbg, Saal 1 mit
Robert Buchschwentner / Musik schauen.
Musikvideos haben eines gemeinsam: es kommt Musik darin vor. Damit ist jedoch kaum mehr als der Rahmen für eine Gattung gegeben, innerhalb derer sich eine bemerkenswerte Vielfalt an Kompositions- und Kommunikationsformen entfaltet hat. Das Spektrum reicht vom affektierten Performance-Act über den narrativen Kurzfilm bis hin zum abstrakten Formspiel oder der komplexen Animation. Es umfasst die banale formulierte Werbebotschaft ebenso wie das ausgelassene filmische Experiment, den künstlerischen Wegbereiter ebenso wie den lauen Aufguss.
Im Zuge der Lecture wird am Beispiel herausragender Videoclips ein Überblick über das Spektrum einer Gattung gegeben, welche die Medienlandschaft des letzten Vierteljahrhunderts nachhaltig geprägt und neue filmische Formensprachen ebenso wie eine Vielzahl von Regie-Stars (Spike Jonze, Michel Gondry oder David Fincher) hervorgebracht hat. Die Beschäftigung mit unterschiedlichen Gestaltungsformen und Ästhetiken soll ein Gefühl für das Zusammenspiel von Musik- und Filmsprache wecken und das Verständnis für die Bedeutung von Musikvideos im gegenwärtigen Prozess popkultureller Bedeutungsbildung schärfen.
Voraussetzung für die Teilnahme am Workshop ist ein Mindestmaß an Leidenschaft.
Robert Buchschwenter arbeitet nach dem Studium als Film- und Musikjournalist für diverse Printmedien, Hörfunk und Fernsehen; Kuratorentätigkeit für diverse Filmreihen und Ausstellungen. Seit 2005 Programmkurator des Wiener Community-TV-Senders „Okto“. Lehrbeauftragter für Filmwissenschaften und Kulturstudien an den Universitäten Salzburg und Wien; 2004 “ 2005 Geschäftsführung und Programmkommission der Diagonale – Festival des österreichischen Films; seit 1998 freie Tätigkeit als Script
Samstag, 17. November. 13.30 “ 15.30 Uhr, GesWi Uni Sbg, Saal 2
Lecture Jakob M. Kubizek: Das Musikvideo ist tot, hoch lebe das Musikvideo!
Die Musikindustrie im Umbruch und mit ihr die Musikvideoindustrie. Was Musikvideoindustrie in Österreich überhaupt ist und in der Vergangenheit war. Was man alles wo fernsehen kann, und warum das auch seine gute Seiten hat. Wo steckt kreatives Potenzial im Gebrauch der neuen Medien? Wie große Kunst ganz einfach entsteht, um dann im allgemeinen Datensumpf unterzugehen. Was das alles mit legaler Medienpiraterie und dem Gedanken der „freien Medien“ zu tun hat. Warum in dieser Landschaft ein Rhythmus herrscht, der vielen zu schnell ist.
Schon während des Studiums an der FH für Multimediaart in Salzburg arbeitet Jakob M. Kubizek als freischaffender Filmemacher an verschiedenen Musikvideo- und Filmprojekten, die auf MTV, VIVA und GOTV und Filmfestivals wie Diagonale und Crossing Europe gezeigt wurden. Die momentane Basis seiner Arbeitsumgebung stellt das Kollektiv „Jenseide“ dar. Oberste Prämisse: das Genre Musikvideo durch ungewöhnliche Ansätze zu bereichern und sich keiner visuellen Konvention unterzuordnen. Jakob gewann mit seinem Musikvideo „Monta: Is It Over“ beim film:riss-04-Festival in der Kategorie Kunstfilm.
Samstag, 17. November. 16.00 17.30 Uhr, GesWi Uni Sbg, Saal 2
Lecture Sigi A. Fruhauf: SUN, GRAAS, BLED eine Attwenger-Musikvideo-Trilogie
Wenn ich ein Rezept hätte, wie man ein Musikvideo macht, wäre das sehr uninteressant, würde das doch bedeuten, Konventionen Folge zu leisten. Als jemand, dem die Leidenschaft im Ausloten der Möglichkeiten des bewegten Bildes abseits gängiger Formen gehört, ist es jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung, für sich das Potential im Medium Video bzw. Film zu entdecken. In diesem Sinne sind es sehr persönliche Zugänge, denen ich in meinen Attwenger-Videos Ausdruck verleihe. Darüber und wie die Dinge zueinander finden, möchte ich berichten und meine Ansätze erläutern. (S. Fruhauf)
Siegfried Alexander Fruhauf, geboren 1976, lebt und arbeitet in Linz und Heiligenberg. Ausbildung zum Industriekaufmann. Seit 1993 Experimente mit Video und Film. Studium experimentelle visuelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz. Seit 2001 Organisation von Film- und Kunstveranstaltungen mit der Künstlergruppe „wunderkinder“. Teilnahme an zahlreichen internationalen Filmfestivals (u.a. Festival de Cannes, International Film Festival Venice, Sundance Film Festival Park City, International Film Festival Rotterdam, International Film Festival Toronto). (Begleittext:www.filmriss.at)
Der Eintritt ist frei und wir wünschen euch viel Freude bei der Teilnahme und hoffen auf reges Interrese!
Das Offscreen Team